FDM-Materialleitfaden – Experten-Tipps für den 3D-Druck mit Stratasys PC-ABS-Filament

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Sprechen wir über ein echtes Kraftpaket in der Welt des industriellen 3D-Drucks – PC-ABS. Dieses hybride Thermoplast vereint die Festigkeit und Wärmebeständigkeit von Polycarbonat mit der Flexibilität und der einfachen Druckbarkeit von ABS. Klingt wie das Beste aus beiden Welten, oder? Nun, das ist es im Grunde auch. PC-ABS ist der perfekte Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Druckbarkeit. Wenn Sie Teile auf einem Fortus-System fertigen und robuste, funktionale Komponenten benötigen, die einiges aushalten (und dabei noch gut aussehen), sind Sie hier genau richtig.

In diesem Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um mit PC-ABS hervorragende Ergebnisse zu erzielen: von der Hardware-Kompatibilität über die richtigen Einstellungen bis hin zu Tipps aus jahrelanger Praxiserfahrung. Wir werfen auch einen Blick auf Alternativen wie ASA, Nylon 12 CF und Ultem™ 1010, damit Sie das richtige FDM-Material für Ihre Anwendung finden. Legen wir los.

Hardware-Anforderungen

Nicht alle Maschinen sind gleich – und PC-ABS ist eines dieser Materialien, das leistungsstarke Hardware benötigt, um zu glänzen.

  • Beheizte Baukammer: Unverzichtbar. Ohne kontrollierte Umgebung führen Verzug und Schichthaftungsprobleme zu fehlerhaften Drucken.
  • Hochtemperatur-Druckkopf: Er muss konstant 260–280°C erreichen. Polycarbonat liebt die Hitze.
  • Beheizte Bauplatte: Etwa 110°C für eine starke Haftung auf der Bauplatte einstellen.
  • Geeignete Druckoberfläche: Verwenden Sie BuildTak, PEI-Platten oder eine leichte Beschichtung aus ABS-Slurry.
  • Filament-Trockenbox: PC-ABS nimmt schnell Feuchtigkeit auf. Vor und während des Drucks stets trocken halten.

Drucken Sie PC-ABS auf einer Stratasys Fortus 400mc, 450mc oder 900mc? Dann sind Sie bereits bestens ausgestattet.

Best Practices

PC-ABS ist kein Material für „Plug-and-Play“. Aber wenn Sie seine Eigenheiten kennen, wird es zu einem zuverlässigen Partner in Ihrem additiven Fertigungsprozess.

  1. Langsamer drucken: Mit moderaten Geschwindigkeiten (30–50 mm/s) arbeiten. Zu schnelles Drucken verschlechtert die Schichthaftung.
  2. Lüfter ausschalten: Sie brauchen Wärme, nicht Luftstrom. Bauteilkühlung kann zu Rissen in höheren Bauteilen führen.
  3. Brim oder Raft verwenden: Verhindert, dass sich die Ecken von der Bauplatte lösen.
  4. Im Bauraum abkühlen lassen: Bauteil nicht sofort entnehmen. 10–15 Minuten warten, um innere Spannungen zu reduzieren.
  5. Z-Offset kalibrieren: Die erste Schicht ist bei PC-ABS wichtiger als bei Materialien wie TPU 95A.

Tipps

Nach jahrelangem Drucken von PC-ABS-Teilen – von Automobilhalterungen bis hin zu Produktionstools – hier ein paar erprobte Tricks:

  • Niemals das Trocknen überspringen. Feuchtigkeit ruiniert die Oberflächenqualität und verursacht Knackgeräusche beim Drucken.
  • Infill-Überlappung im Blick behalten. Zu viel erzeugt innere Spannungen, zu wenig reduziert die Haftung.
  • Möglichst flach drucken. Hohe, schlanke Teile neigen eher zu Rissen.
  • PC-Stützmaterial verwenden: Lässt sich sauber auflösen und funktioniert perfekt mit PC-ABS auf Fortus-Druckern.

Merken Sie sich: PC-ABS ist robust – aber es belohnt Geduld und Präzision.

Verwandte Materialien

Vielleicht ist PC-ABS nicht ganz das Richtige? Hier sind einige verwandte FDM-Materialien, die einen Blick wert sind:

  • ABS: Einfacher zu drucken, aber geringere Festigkeit und Wärmebeständigkeit.
  • ABS-ESD: Ideal für Gehäuse, die elektrostatischen Schutz benötigen.
  • ASA: Hervorragende UV-Beständigkeit für den Außeneinsatz.
  • Nylon 12 CF: Kohlefaserverstärkt, extrem steif und leicht.
  • PC-ABS FR UL94 V0: Flammhemmende Variante für Luft- und Raumfahrt oder Automotive.
  • Polycarbonat PC: Stärker und robuster als PC-ABS, aber schwieriger zu drucken.
  • Ultem™ 9085 / Ultem™ 1010: Für extreme Anwendungen, bei denen Leistung alles ist.

Die Wahl des richtigen FDM-Werkstoffe hängt von Ihren Bauteilanforderungen, der Druckumgebung und den langfristigen Haltbarkeitszielen ab.

Fazit

PC-ABS ist einer dieser unterschätzten Champions in der FDM-Welt. Es bietet eine seltene Kombination aus Robustheit, Wärmebeständigkeit und glatter Oberfläche – und lässt sich dennoch auf industriellen Systemen wie den Stratasys Fortus-Druckern verarbeiten. Wenn Sie Probleme mit spröden Materialien oder inkonsistenten Ergebnissen hatten, könnte PC-ABS genau das Upgrade sein, das Ihre Druckwerkstatt braucht. Kompatibel mit PC-Stützmaterial und entwickelt für OEM-Qualitätsergebnisse, ist es ABS oder ASA in vielen Bereichen überlegen.

Es überzeugt in anspruchsvollen Anwendungen – Automobil, Elektronik, Werkzeugbau – und ist dennoch flexibel genug für iteratives Prototyping. Mit der richtigen Hardware und den passenden Best Practices liefert PC-ABS Ergebnisse, die Spritzgussteilen ebenbürtig sind.

Kurz gesagt: Wenn Sie Wert auf Ihre Drucke, auf Konsistenz und auf Festigkeit legen – PC-ABS wird Sie nicht enttäuschen.

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