FDM-Materialien Leitfaden – Tipps für den 3D-Druck mit ASA

Übersicht

Sprechen wir über ASA – eines der unterschätzten Materialien in der Welt des 3D-Drucks. Wenn Sie jemals mit ABS gearbeitet haben und sich gewünscht haben, es wäre etwas gutmütiger, UV-beständiger oder einfach zuverlässiger, dann ist ASA genau das, was Sie suchen. ASA steht für Acrylnitril-Styrol-Acrylat – ein FDM-Material, das die Zähigkeit von ABS mit besserer Witterungs- und UV-Beständigkeit kombiniert.

In diesem Leitfaden zeige ich Ihnen die praxisnahen Aspekte der Arbeit mit ASA: Welche Hardware Sie benötigen, wie Sie die Druckeinstellungen optimieren, praktische Tipps aus der Werkstatt und einige Alternativen, die Sie in Betracht ziehen können. Ob für Gehäuse im Außenbereich, Automobilteile oder jede andere Anwendung, die Witterungsbeständigkeit erfordert – ASA liefert.

Hardware-Anforderungen

ASA ist kein Plug-and-Play-Filament für jeden Desktop-Drucker. Es stellt gewisse Anforderungen an Ihre Ausrüstung.

  • Beheizte Druckplatte (mindestens 90–110°C)
  • Druckdüse mit Temperaturbereich von 240–260°C
  • Geschlossener Bauraum zur Stabilisierung der Umgebungstemperatur
  • Druckbett-Oberfläche wie PEI, Glas oder BuildTak
  • Gute Belüftung oder Luftfilterung, da ASA ähnlich wie ABS Dämpfe abgibt

Mit einem geschlossenen Bauraum und stabiler Wärme wird ASA gut handhabbar. Bei offenen Druckern ist besondere Vorsicht geboten, um Verzug zu vermeiden.

Best Practices

  1. Filament trocken lagern. ASA nimmt schnell Feuchtigkeit auf, was zu schlechten Oberflächen und schwachen Teilen führt.
  2. Langsam drucken – etwa 40–60 mm/s für bessere Haftung zwischen den Schichten.
  3. Lüfter ausschalten oder auf ein Minimum reduzieren. Zu starke Kühlung führt zu Rissen.
  4. Brim oder Raft nutzen, um das Teil gut zu verankern und Warping zu verhindern.
  5. Nach dem Druck langsam im geschlossenen Bauraum abkühlen lassen.

Tipps

  • Vermeiden Sie Zugluft – selbst ein offenes Fenster kann den Druck ruinieren.
  • Bei Haftungsproblemen Klebstoff oder ABS/ASA-Slurry verwenden.
  • Langsamer drucken und Infill-Überlappung reduzieren für hohe Maßgenauigkeit.
  • ASA lässt sich gut schleifen und kann wie ABS mit Aceton nachbearbeitet werden.

Denken Sie an ASA wie an den SUV unter den Filamenten: robust, vielseitig und bestens geeignet für anspruchsvolle Anwendungen im Freien.

Verwandte Materialien

  • ABS – Stärker, aber nicht UV-beständig
  • PETG – Einfacher zu drucken, aber weniger hitze- und UV-resistent
  • PC-ABS – Hitzebeständig, aber schwieriger zu verarbeiten
  • Polycarbonat (PC) – Sehr stabil, aber drucktechnisch anspruchsvoll
  • ASA-X – ASA-Variante mit besserer Fließeigenschaft und Detailgenauigkeit

 

Fazit

ASA hat sich als zuverlässiges FDM-Material für Außenanwendungen etabliert. Es ist robust, UV-beständig und bei richtiger Anwendung sehr zuverlässig. Zwar erfordert es etwas Feintuning in Sachen Temperatur- und Luftstromkontrolle, doch das Ergebnis überzeugt.

In professionellen Bereichen ist ASA eine hervorragende Alternative zu ABS – ideal für Automobil-, Elektro- und Outdoor-Anwendungen. Stratasys-kompatibles ASA garantiert darüber hinaus eine konstant hohe Qualität.

Wenn Ihre Projekte ein sauberes Finish, UV-Beständigkeit und mechanische Festigkeit erfordern, ist ASA das richtige Material. Rüsten Sie Ihren Drucker entsprechend aus – und drucken Sie wie ein Profi.

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