Stratasys FDM-Materialien-Ratgeber – Tipps zum 3D-Druck mit Ultem™ 1010

Filament ultem 1010 for 3d printers Fortus

Seien wir ehrlich – nicht alle Thermoplaste sind gleich. Wenn Sie von Ultem™ 1010 sprechen, betreten Sie eine ganz andere Liga. Das ist kein durchschnittliches Filament wie ABS oder Polycarbonate PC, sondern eines der stärksten, chemisch widerstandsfähigsten Hochleistungspolymere für FDM‑3D‑Druck.

Ultem™ 1010 wurde für anspruchsvolle industrielle Anwendungen entwickelt – denken Sie an Luft‑ und Raumfahrt, Automobilindustrie, Medizintechnik oder Nahrungsmittelproduktion. Bauteile, die extreme Hitze, Stress und chemische Einwirkungen aushalten müssen. Der Haken? Es ist nicht einfach zu drucken. Wenn Sie aber dieses Hochtemperatur‑Material meistern, erhalten Sie Bauteile mit beispielloser Performance.

In diesem Guide zeige ich Ihnen alles, was Sie wissen müssen, um mit Ultem™ 1010 wie ein Profi zu drucken – von der Hardware‑Ausstattung über Druckstrategie bis hin zu praktischen Troubleshooting‑Hinweisen. Anschnallen – Hochleistungs‑3D‑Druck auf höchstem Niveau.

Hardware‑Anforderungen

Nichts für schwache Nerven – oder Hardware

Ultem™ 1010 fordert ernsthafte Ausrüstung. Hobby‑Drucker sind hier fehl am Platz.

  • Industrieller 3D‑Drucker (z. B. Stratasys Fortus 450mc): nicht optional – Sie benötigen einen Drucker, der die hohen Temperaturen zuverlässig bewältigt.
  • Hochtemperatur‑Extruder (min. 400 °C): Drucktemperaturen liegen meist bei 375–390 °C – Ihr Hotend muss das dauerhaft leisten können.
  • Beheizte Bauraumkammer (mind. 140 °C): Verzug ist real – nur ein stabiler Raum kann Delamination verhindern.
  • Beheiztes Druckbett (bis 160 °C): Eine richtige Haftung ist entscheidend – Polycarbonat‑ oder Ultem‑Platten bieten besten Grip.
  • Duale Extrusion (optional): Verwenden Sie lösliches Support‑Material wie 9085 Support, benötigen Sie einen Dual‑Head Drucker.
  • Filament trocken lagern: Ähnlich wie bei PEKK oder Nylon 12 CF ist Ultem™ 1010 sehr hygroskopisch. Trocken lagern – sonst Bläschenbildung und schlechte Schichthaftung drohen.

Best Practices für Ultem™ 1010

Behandle es wie einen anspruchsvollen Rockstar

Ultem™ 1010 ist empfindlich – aber wie bei den Besten liegt die Stärke oft im Umgang damit.

  • Vor jedem Druck trocknen: Mindestens 120 °C für 8 Stunden trocknen, wenn die Rolle länger offen lag. Bereits minimale Feuchtigkeit zerstört die Oberflächenqualität.
  • Niedrige Druckgeschwindigkeit: 15–30 mm/s – Das ist kein Wettrennen, sondern ein Marathon.
  • Sorgfältige Betthaftung: PEI‑Sheet oder Ultem‑Folie einsetzen; ein Brim kann zusätzlich helfen.
  • Langsam abkühlen nach dem Druck: Bauteil im beheizten Bauraum abkühlen lassen – sofortiges Entnehmen kann zu Rissbildung oder Verzug führen.
  • 9085 Support bei Bedarf: Ideal für überhängende Formen – arbeitet perfekt mit Ultem™ 1010 zusammen.

Tipps aus der Praxis

Erfahrung aus Jahren mit Ultem™ 1010:

  • Dicker Wände entwerfen: Dünnwandteile sind riskant – mindestens 3 mm Wandstärke für maximale Stabilität.
  • Große flache Flächen vermeiden: Ohne Fillets oder Rippen neigen sie zum Verzug beim Abkühlen. Geometrie gezielt entlasten.
  • Wenn Sie „Poppen“ hören – sofort stoppen: Das ist Feuchtigkeit im Filament. Unterbrechen und trocknen, sonst Materialverlust und Fehlstellen.

Denken Sie daran: Ultem™ 1010 verzeiht keine Nachlässigkeit. Vorbereitung, Geduld und Präzision zahlen sich aus.

Verwandte Materialien

Wenn Sie sich mit Ultem™ 1010 beschäftigen, sind diese FDM-Materialien oft auch relevant:

  • Ultem™ 9085 – einfacher zu drucken, mit hervorragender Festigkeit und Flammschutz.
  • 9085 Support – bestes lösliches Material für komplexe Ultem‑Bauteile.
  • ABS‑ESD – für elektrostatisch sensible Anwendungen.
  • ASA – UV‑beständig, ideal für Außenbauteile.
  • Nylon 12 CF – extrem hochfest und leicht, dank Carbonfasern.
  • PC‑ABS FR UL94 V0 – flammschutzgeprüft, ideal für elektronische Gehäuse.
  • PC‑ABS – vielseitig, robust und schlagzäh.
  • Polycarbonate PC – hervorragende Schlagfestigkeit, aber anspruchsvoller im Druck.
  • PEKK – Spitzenklasse für extreme Anwendungen.

Jedes Material hat seinen Platz – aber wenn es auf thermische Stabilität und Zertifizierung ankommt, steht Ultem™ 1010 ganz vorn.

Fazit

Ultem™ 1010 ist nicht einfach ein Filament – es ist ein hochleistungsfähiges Polymer für Anwendungen, bei denen Standardwerkstoffe nicht ausreichen. Mit seiner Wärmebeständigkeit, mechanischen Stärke und chemischen Resistenz zählt es zu den vertrauenswürdigsten FDM materials in regulierten Industrien wie Luftfahrt, Automotive und Medizintechnik.

Doch hohe Leistung verlangt Disziplin: Nur ein stabiler Aufbau, strikte Temperaturkontrolle und sorgfältiger Prozess führen zu verlässlichen Ergebnissen. Es ist nicht für Anfänger, aber für Profis, die konsistente, zertifizierbare Teile drucken möchten – oft ein Ersatz für Metall.

Möchten Sie Ihre Additive-Fertigung auf die nächste Stufe heben und echte Fertigungslösungen drucken? Dann ist Ultem™ 1010 das Material der Wahl. Es steht für Qualität, Widerstandsfähigkeit und Einsatzbereitschaft im industriellen 3D‑Druck.

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