FDM-Materialien Leitfaden – Praktische Tipps für den 3D-Druck mit Stratasys ABS

Filament Abs

Also, Sie haben Ihren FDM-3D-Drucker eingerichtet und möchten jetzt mit etwas Druckstärkerem als PLA arbeiten? Willkommen in der Welt von ABS — einem der beliebtesten und am weitesten verbreiteten FDM-Materialien im industriellen 3D-Druck. Bekannt für seine Kombination aus Festigkeit, Zähigkeit und Temperaturbeständigkeit, hat sich ABS sowohl für Prototypen als auch für funktionale Bauteile etabliert.

Aber hier ist der Haken: ABS kann zickig sein. Es neigt zum Verzug, es kann reißen und verhält sich oft unwillig, wenn Ihre Einrichtung nicht optimal ist. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie die besten Ergebnisse mit ABS erzielen — angefangen bei der richtigen Hardwareauswahl bis hin zur Feinabstimmung Ihrer Einstellungen. Außerdem werfen wir einen Blick auf verwandte Materialien wie ABS‑ESD, ASA und PC‑ABS, damit Sie genau wissen, was für Ihre Anwendung am besten passt. Los geht’s – machen wir ABS zu Ihrem Verbündeten.

Hardware-Anforderungen für den ABS-Druck

Erstens: Nicht jeder 3D-Drucker ist für ABS geeignet. Dieses Material braucht eine kontrollierte Umgebung, um sich zuverlässig zu verarbeiten zu lassen.

Ihre Drucker-Ausstattung sollte Folgendes beinhalten:

  • Geschlossener Bauraum: ABS reagiert empfindlich auf Zugluft und Temperaturabfälle. Ein Gehäuse sorgt für gleichmäßige Raumtemperatur und minimiert Verzug und Risse.
  • Beheiztes Druckbett: Ideal zwischen 100–110 °C, um Haftung zu verbessern und Verzug an Ecken zu reduzieren.
  • Beheizter Bauraum (optional, aber ideal): Systeme wie Stratasys Fortus 450mc oder Fortus 900mc bieten eine konstante Kammer-Temperatur – perfekt für ABS.
  • PEI-Druckbett oder Beschichtungsplatte: ABS haftet hervorragend auf PEI-Oberflächen — kein Randlifting mehr!
  • Gute Belüftung: ABS erzeugt Dämpfe; drucken Sie in gut belüfteten Räumen oder verwenden Sie eine Luftfilterung.

Best Practices: So bringt man ABS zum Laufen

ABS ist nicht unmöglich zu verarbeiten – Sie müssen es nur richtig behandeln.

Hier einige bewährte Vorgehensweisen:

  • Magischer erster Layer: Nivellieren Sie das Bett, reinigen Sie die Oberfläche und sorgen Sie dafür, dass die erste Schicht richtig „Andruck“ hat – wie ein perfektes Fundament für ein Haus.
  • Rafts oder Brims verwenden: Diese verbessern die Haftung und verringern das Risiko von Verzug während des Drucks.
  • Langsam drucken: Hohe Geschwindigkeiten können die Schichthaftung beeinträchtigen. Eine Geschwindigkeit von 40–60 mm/s ist zuverlässiger.
  • Filament trocken halten: ABS zieht Feuchtigkeit wie ein Schwamm. Bewahren Sie es luftdicht mit Trockenmittel auf.
  • Lüfter vermeiden: Zu viel Kühlung = Verzug. Schalten Sie die Bauteillüfter aus, außer beim Bridging.

Tipps für erfolgreiches Drucken

Jetzt wird es etwas fortgeschrittener. Diese Tipps stammen aus der Praxis – gelernt nach einigen fehlgeschlagenen Drucken.

  • Versuchen Sie ABS‑ESD für elektrosensible Bauteile. Es verhält sich wie Standard-ABS, bietet aber zusätzlich ESD-Schutz.
  • Brauchen Sie UV-Beständigkeit für Außenanwendungen? ASA ist ein enger Verwandter von ABS mit eingebauter UV-Stabilität und ähnlichem Druckverhalten.
  • PC‑ABS kombiniert Stärke und Hitzebeständigkeit – ideal für robuste Gehäuse oder Automotive-Teile.
  • Für Brandschutzanforderungen? PC‑ABS FR UL94 V0 ist die richtige Wahl.
  • PC Support verwenden bei Polycarbonat-basierten Mischungen (z. B. PC‑ABS oder Polycarbonate PC) ermöglicht saubere, lösliche Stützstrukturen.

 

Verwandte Materialien, die Sie kennen sollten

Wenn Sie tiefer in die Welt des FDM-Drucks eintauchen, entdecken Sie eine Vielzahl leistungsfähiger Filamente. Hier ein Überblick über Materialien, die gut mit ABS harmonieren oder starke Alternativen darstellen:

  • ABS‑ESD – ideal für elektronische Gehäuse und antistatische Anwendungen.
  • ASA – UV-stabil, perfekt für den Einsatz im Freien.
  • Nylon 12 CF – kohlefaserverstärktes Nylon für steife, leichte Bauteile.
  • PC‑ABS FR UL94 V0 – flammhemmend, für sicherheitskritische Anwendungen geeignet.
  • Ultem™ 1010 / Ultem™ 9085 – Luftfahrt-zertifizierte Materialien für extreme thermische und mechanische Anforderungen.
  • TPU 95A – flexibel und stoßfest, ideal für Dämpfungsteile oder Dichtungen.
  • PEKK – Hochleistungsthermoplast mit extrem hoher chemischer und thermischer Widerstandsfähigkeit.
  • 9085 Support – löslicher Support speziell für Ultem™ 9085-Bauteile.

Fazit

Mit ABS zu drucken muss kein Kampf sein. Mit der richtigen Hardware, abgestimmten Druckparametern und etwas Geduld wird ABS zu einem der zuverlässigsten Materialien in Ihrem Portfolio. Seine Haltbarkeit, Bearbeitbarkeit und sein günstiger Preis machen es ideal für funktionale Prototypen, Werkzeuge und sogar Kleinserienfertigung.

Und wenn Sie weitergehen möchten: Spezialisierte Varianten wie ABS‑ESD oder PC‑ABS FR UL94 V0 bieten zusätzliche Features ohne Abstriche bei der Druckbarkeit. Auf Stratasys Fortus-Systemen wie dem Fortus 450mc oder Fortus 900mc zeigen ABS und verwandte Materialien ihre volle Stärke — mit hoher Maßhaltigkeit, starker Schichthaftung und langfristiger Zuverlässigkeit.

Die wichtigste Erkenntnis: Geben Sie ABS nicht auf, nur weil es anfänglich knifflig ist. Lernen Sie es zu beherrschen, und es belohnt Sie mit konstant hervorragenden Ergebnissen. Der Schlüssel liegt darin, das richtige Material mit dem richtigen Drucker und den passenden Einstellungen zu kombinieren.

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